grenzstation_bolivienNach dem Start in San Pedro de Atacama fährt uns ein Zubringerbus bis auf 4000 m.ü.M. zur Grenzstation nach Bolivien herauf. Dort werden wir auf die 3 Jeeps verteilt und unsere Räder mit dem Gepäck auf den Dächern festgezurrt. In unserem Jeep sitzen 3 Frauen aus Barcelona und einen junger Mann (halb Spanier/ halb Ire). Spontan erinnere ich mich: die 3 Spanierinnen hatte ich schon während unserer Wartezeit auf dem Madrider Flughafen gesehen. Es gibt erstmal ein großes „Hallo“ und Erstaunen über diesen Zufall.

Nach Einfahrt in den Nationalpark „Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa“ kommen wir an der am Fuße des 5920 m hohen Vulkans Licancabur gelegenen Laguna Verde und Laguna Blanca vorbei. Der inaktive Vulkan mit dem höchstgelegenen Kratersee der Welt war auch schon von San Pedro aus zu sehen und überragte die Atacama-Wüste. An einer heißen Quelle können wir dann ein Bad nehmen, bei dem frischen Wind und den kühlen Temperaturen in über 4000 m Höhe eine echte Herausforderung.
Laguna Verdeheisse_quelleGeysirfeld

Die außergewöhnlichen Farben der verschiedenen Lagunen beruhen teilweise auf bestimmten Algenarten sowie dem hohen Mineralstoffgehalt. Die sehr widerstandsfähigen Flamingos kann man an einigen Stellen in der Salzlacke stehen sehen. Aufgrund ihrer lederartigen Haut macht ihnen das Salzwasser nichts aus.

laguna_colorada Nach dem Besuch des Geysirfeldes (Sol de Mañana) auf fast 5000 m.ü.M. stellen sich bei mir plötzlich starke Kopfschmerzen und Übelkeit ein. Auch die anderen Teilnehmer unserer Gruppe haben Probleme, die ersten Anzeichen einer leichten Höhenkrankheit. Wir fahren weiter zur Laguna Colorada auf 4278 m.ü.M. wo auch unsere Unterkunft für die Nacht gelegen ist. Es handelt sich um Steinsockel, auf die Matrazen gelegt wurden. Abends wird von den hier lebenden Bolivianern indianischen Ursprungs ein Essen serviert. Mir geht es schlecht und ich bekomme nichts runter. Ich gehe früh zu Bett und bekomme Schüttelfrost. steinbettenZwei Deutsche aus dem anderen Jeep mit Himalaya-Erfahrung beruhigen mich und sagen ich müßte die Nacht irgendwie überstehen, morgen würde es schon besser gehen. Die Einheimischen bringen mir einen „Mate de Coca“ (Tee aus Cocablättern, welcher in Deutschland verboten, hier aber in Teebeuteln in jedem Supermarkt zu kaufen ist) gegen die Höhenkrankheit. Nach kurzer Zeit beginnt der Tee zur wirken und ich fühle mich schon etwas besser. In den darauffolgenden Tagen verschwinden die Symptome durch Absteigen auf 3600 m.ü.M. und Eingewöhnung wieder.

wuestenpisteAm zweiten Tag erreichen wir nach dem Besuch verschiedener Lagunen, welche teilweise von Flamingos bevölkert werden und einer Vorbeifahrt am noch aktiven Vulkan Ollagüe die Ausläufer des Salar de Uyuni, mit mehr als 10.000 km² der größte Salzsee der Welt. laguneDie Nacht verbringen wir in einer Unterkunft direkt am Salzsee, die Sockel der Betten sind aus purem Salz. Ich gehe noch nach draußen und sehe mir den faszinierenden Sternhimmel an. Nirgendwo hat man so einen klaren Blick in den Weltraum, wie in dieser Höhe und bei dieser niedrigen Luftfeuchtigkeit. Erinnerungen an meine Ausbildung als Astrophysiker werden wach.

Der nächste Tag steht dann ganz im Zeichen des Salzsees, wir besuchen noch die in der Mitte des Sees gelegene Insel „Incahuasi“ und fahren über die bis zu 30 m dicke Salzschicht nach Uyuni.
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