Am nächsten Tag scheint wieder die Sonne, das erinnert mich daran das ich hier noch „günstig" Sonnencreme kaufen wollte. Im Supermarkt ist die nicht zu bekommen und so gehe ich in eine „Farmacia", eine Art Apotheke mit medizinischer Beratung. Die Sonnencreme ist hier (in einem Land mit hoher UV-Strahlungsbelastung und niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen) natürlich viel, viel, viel teurer als zu Hause. Ich ärgere mich.

Wir fahren wieder zum Busterminal und gehen diesmal zu einem anderen Unternehmen. Sie würden uns ja mitnehmen, aber die Räder müßten in einem Karton verpackt sein. Wir raufen uns die Haare. Aber wir haben ja noch die riesigen „trans-o-flex" Tüten, in die wir unsere Radtaschen verpackt hatten. Wir zeigen den Leuten am Schalter die Tüten und bieten an, daß wir unsere Räder darin verpacken würden. Das funktioniert tatsächlich, unsere Räder werden in den Bus geladen und wir machen uns auf die 300 km lange Fahrt nach San Pedro de Atacama. Beim Ausfahren aus dem Busterminal können wir noch unseren Karton an der Ecke stehen sehen, irgendwie ironisch.

Bei unserer Ankunft in San Pedro (2443 m.ü.M.), einem kleinen touristisch geprägten Örtchen mit ca. 5000 Einwohnern am Rand des Salar de Atacama gelegen, bricht schon der Abend an. Beim Auspacken der Räder verliere ich im Dunkeln wohl meine Fotokamera, bemerke dies aber erst 2 Stunden später und trotz intensiver Suche und Nachfrage bleibt sie verloren. Ich ärgere mich Tage lang. Gut das Benedikt auch eine Kamera dabei hat.

Valle de Luna Salar de AtacamaDer Ort ist übersät mit Hospedajes, Restaurantes und Touristen. Wir finden eine schöne, bezahlbare Unterkunft mit Küche und Bad auf dem Gang. Die nächsten 2 Tage machen wir Rad-Ausflüge in die nähere Umgebung (Valle de Luna, Salar de Atacama, Pukará), gewöhnen uns an die Höhe und sammeln Informationen, z.B. über die Lagunentour. Nachts ist es empfindlich kalt, selbst in den Unterkünften. Aufgrund der weiter oben beschriebenen Wetterlage buchen wir die 3-Tage Jeep-Tour nach Uyuni.